Information des Werra-Meißner-Kreises: Neuer Schadenerreger an Rosskastanien

Meldung aus Neu-Eichenberg

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie über einen neuen Schadenerreger informieren, der mittlerweile auch bis in den nordhessischen Raum vorgedrungen ist und rot- sowie weißblühende Rosskastanien innerhalb kurzer Zeit zum Absterben bringt.

Im Jahr 2006 ist erstmalig ein neues Krankheitssymptom an Rosskastanien in Nordrhein-Westfalen häufiger beobachtet und intensiver untersucht worden. Die Symptome wurden an einzelnen Bäumen aber auch in Alleen beobachtet.                                                     Mittlerweile breitet sich der Erreger bundesweit aus.

 

Schadbild

Auffällig sind einzelne blutende Stellen am Hauptstamm sowie an den Ästen, die später eintrocknen. Typisch sind die Laubaufhellung und die teilweise kleineren Blätter infizierter Bäume. Mit am Stamm und einzelnen Ästen bilden sich Risse und Dellen. Mit zunehmender Erkrankung welken Äste und Sterben ab. Unterhalb der infizierten blutenden Stelle ist das Gewebe verbräunt. Die Verfärbungen am Holz sind lang gestreckt oder auch streifenförmig hellbraun bis rotbraun verfärbt und teilweise sehr stark nässend. Mit fortschreitendem Befall sterben die Bäume vollständig ab. Sekundäre pilzliche Erreger besiedeln den Holzkörper.

 

Diagnose 

Aus frischen Gewebestücken der Kambiumnekrosen können zahlreiche Bakterien der Spezies Pseudomonas syringae isoliert werden. Bei der Probennahme ist teilweise ein Bakterieller Ausfluss zu beobachten.

Bei Krankheitssymptomen sollte unbedingt eine genaaue Diagnose erfolgen. Insbesondere eine Differenzierung der Erkrankung von Befall mit Pilzen der Gattung Phytophthora ist aufgrund der ähnlichen Symptomatik erforderlich.

Betroffen sind einerseits junge 5-15 Jahre alte Bäume und ebenso mehrere Jahrzehnte alte Bestände mit großem Stammumfang. Bislang wurden Krankheitssymptome an weißblühenden und rotblühenden Rosskastanien, Aesculus hippocastanum und Aesculus carnea beobachtet.

 

Maßnahmen

Bakteriosen können mit chemischen Pflanzenschutzmitteln nicht bekämpft werden.